KünstlerinNicole Lorenz

Nicole Lorenz
„In der Steingrube, bei den Wilderers arbeiten, weil es schön ist. Malen, Tuschen, das Frühstück, das Essen, Mittagsschlaf, die Bücher.“

Nicole Lorenz ist eine Malerin durch und durch und thematisiert nur die Farbe selbst. Nicole Lorenz nimmt die Farben als das, was sie sind. Mit der Darstellung von Konturen müht sie sich gar nicht erst ab. Stattdessen webt sie ihre Pinselstriche in das Geflecht ihrer Arbeitsfläche ein, Strich für Strich, Schicht über Schicht, mit wechselnden Farben, bis ein komplizierter „Farbteppich“ daraus geworden ist.

Dafür legt sie anfangs ein „Webmuster“ fest, dass sie während des gesamten Arbeitsprozesses beibehält – kein Pinselstrich darf aus der Reihe tanzen. Die entsprechenden Bilder erscheinen wie eine Strömung aus Nuancen, in dem die Farben sich wechselhaft vermischen oder im Kontrast gegenüber stehen.
Eine weitere ihrer Techniken ist es, oben liegende Farbschichten mit einem harten Pinsel weg zu kratzen wenn sie noch feucht sind. So werden die unten liegenden Schichten teilweise wieder freigelegt um durch die oberste Schicht „hindurch zu scheinen“ – meistens liegen die helleren Farbtöne unter den dunkleren verborgen.

In alternativen „Webmustern“ können beispielsweise unterbrochene Kreise ineinander greifen. Bei dieser Variante ist es viel mühevoller, die Leinwand oder das Papier ganz hinter der Farbe zu verstecken. Manchmal entscheidet die Künstlerin sich hier auch zu einem weniger dichten Liniengeflecht und lässt den Malgrund sichtbar bleiben.

Wann der Malvorgang seinen Abschluss gefunden hat, weiß nur die Künstlerin selbst... Sie ist dann völlig in ihren Arbeitsvorgang vertieft und lässt sich durch nichts ablenken. Auch wenn sie anstatt mit dem Pinsel mit der Tuschfeder oder Stiften arbeitet, weicht sie von ihrer gewohnten Arbeitsweise nicht ab.

Benjamin Westphalen, Kunsthistoriker

Seit 2020 hat Frau Lorenz die Stickerei für sich entdeckt.
Sie arbeitet ähnlich wie mit der Farbe intuitiv und expressiv.